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Woher kommt die Postleitzahl?

Luger Sabrina

Die Postleitzahl: Für uns eine Selbstverständlichkeit, daweil gibt's die erst seit 1966. Manche Ortschaften haben sogar eine fünfstellige, andere Gemeinden haben gleich sechs verschiedene. Also lass uns dir helfen dein Allgemeinwissen zu erweitern, damit du, wenn du als Kandidat*in bei der Millionenshow sitzt, bei Postleitzahl-Fragen keinen Joker brauchst.

Eingeführt wurde die Postleitzahl am 1. Jänner 1966 von der Vorgängerin der heutigen Post, nämlich der damaligen Post- und Telegraphenverwaltung, die bis 1996 für unsere Briefe und Co. zuständig war. Der Grund: Es wurden immer mehr Briefe versendet und das Postaufkommen wurde dadurch effizienter bewältigt. Der Vorreiter der Postleitzahl war während des 2. Weltkriegs die fünfstellige Feldpostnummer. Davor wiederum gab es die sogenannten „Bezirksstempelnummern“.

Die Sonderbriefmarke, die 1966 mit der Einführung der Postleitzahl in hoher Auflage verkauft wurde.

Österreich gehörte mit der Postleitzahl zu den Early Adoptern dieses Systems in Europa. Als Erstes gab es das in England. Hierzulande wurden die Zustellpostämter und auch reine Abgabepostämter mit einer Zahl, eben der Postleitzahl, versehen.

Bis heute ist die Postleitzahl nicht unbedingt zusammenhängend mit Gemeinde-, Bezirks- und Bundesländergrenzen. Auch bei Gemeindezusammenlegungen werden in der Regel die Postleitzahlen nicht berührt, weil unterschiedliche Teile der Gemeinde möglicherweise über verschiedene Postämter zugestellt werden. Um die Postleitzahl zu ändern, braucht es einen Gemeinderatsbeschluss und es muss aus der Sicht der Post logistisch umsetzbar sein.

Und wie funktioniert’s jetzt?

Ziffer 1: Die Leitzone

Das Gewiefte an der Postleitzahl: Jede einzelne Zahl steht für etwas. Die Zahl an erster Stelle gibt die Leitzone an, das bedeutet die Zielregion der Sendung. In der Regel sind das die Bundesländer. Postleitzahlen beginnend mit der Nummer 1 stehen also für Wien, 2 für das östliche Niederösterreich, 3 für das westliche Niederösterreich, 4 für Oberösterreich, 5 für Salzburg, 6 für Nordtirol und Vorarlberg, 7 fürs Burgenland, 8 für die Steiermark und 9 für Kärnten und Osttirol.

Weil die Postämter teils an Bezirks- und Bundesgrenzen liegen (und Österreich noch immer Österreich ist) gibt’s aber auch einige Ausnahmen. So kommt es vor, dass teilweise auch Orte in Niederösterreich die Nummer 1 vorne stehen haben oder das Nordburgenland die Nummer 2.

Ziffer 2: Das Leitgebiet

Die zweite Ziffer gibt das Leitgebiet an. In den meisten Fällen ist das ein Postamt, das an einem Verkehrsschwerpunkt liegt, wo sortiert wird.

Ziffer 3: Die Leitstrecke

Die dritte Stelle zeigt die Leitstrecke an, die sich auf den Transport der Postsendung bezieht.

Ziffer 4: Der Leitort

Die vierte Ziffer steht dann für das genaue Postamt.

Fun Facts und weitere Ausnahmen

Jungholz in Tirol und das Kleinwalsertal in Vorarlberg haben aufgrund der Nähe zu Deutschland neben ihrer vierstelligen österreichischen Postleitzahl auch eine fünfstellige deutsche Postleitzahl.

Der Flughafen Wien, der eigentlich in 2320 Schwechat liegt, hat die Postleitzahl 1300 und die UNO-City in Wien die Postleitzahl 1400.

Die Gemeinde Tauchen am Wechsel, die an der Grenze von Niederösterreich und der Steiermark liegt, hat die burgenländische Postleitzahl 7421. Angeblich, weil bei der Zuteilung der Postleitzahlen ein Fehler passiert ist und Tauchen mit der burgenländischen Ortschaft „Mariasdorf“ verwechselt wurde.

Die Gemeinde Burgkirchen in Oberösterreich hatte bis 2011 acht verschiedene Postleitzahlen. Seit 2011 lediglich nur noch sechs, weil zwei Postämter geschlossen wurden.

Nicht nur erfolgreiche Zustellung, sondern auch Werbeerfolg

Damit die Leute verstehen, wie das mit dem Brierversenden ab sofort funktioniert, wurde ganz schön die Werbetrommel gerührt. Mit dem bis heute bekannten Postfuchs und weiteren Maßnahmen wurden die Österreicher*innen so gut informiert, dass schon elf Tage nach der Einführung 54 Prozent der Postsendungen mit der Postleitzahl versehen wurden. Einen Monat später ganze 70 Prozent. Und heute macht man sich gar keine Gedanken mehr darüber.

PS: Aktuell gibt es 3899 Österreichische Postleitzahlen.