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Sturm und Trank: Was es mit den Bräuchen rund um das Sturmtrinken auf sich hat

Luger Sabrina

Wenn die Temperaturen sinken, dann steigt beim frühen Wein der Prozentsatz. Der Traubensaft beginnt zu vergären und verwandelt sich dabei in einen Sturm, der auch in unseren Köpfen eine kleine Verwüstung anrichten kann. Das herbstliche Gesöff bringt aber nicht nur einen Rausch mit sich, sondern auch eine Menge Bräuche und Traditionen. Wir haben deswegen die wichtigsten davon zusammengefasst.

Mahlzeit statt Prost

Mit Sturm wird traditionell nicht angestoßen, das ist dem getauften Wein vorenthalten (Ja, Wein wird traditionellerweise am Martini-Tag vom örtlichen Pfarrer gesegnet). Im Übrigen hält man das Glas in der linken Hand und nicht in der rechten. Und auch „Prost“ wird beim Sturmtrinken nicht gesagt, sondern „Mahlzeit“ und mancherorts auch „Krixikraxi“. Der Hintergrund bleibt ein Mysterium, genauso wie die Frage warum es die Sendung Sturm der Liebe noch immer gibt.

So will es das Gesetz

Sturm ist so wichtig, er ist sogar gesetzlich geregelt: Laut Weingesetz darf es ihn nämlich nur zwischen 1. August und 31. Dezember geben. Da der junge Wein aber rund um den 11. November getauft wird, wird er schon ab dann nicht mehr als Sturm ausgeschenkt. Außerdem hat er zu dem Zeitpunkt bereits eine fortgeschrittene Reife erreicht, die ihn zum „Staubigen“ macht. Was außerdem im Gesetzbuch steht: Sturm muss mindestens ein Prozent Alkoholgehalt haben, meistens wird er aber mit vier Volumenprozent ausgeschenkt.

Xunde G’schicht

Das spritzige, alkoholische Getränk wirkt sich nicht nur positiv auf unsere Stimmung aus, sondern auch auf unsere Gesundheit ­– sofern in Maßen genossen. Es enthält nämlich viele B-Vitamine und Vitamin C. Der hohe Hefegehalt ist außerdem gut für Haut und Haare. Und: In geringen Mengen soll der Alkoholgehalt auch für unser Herz-Kreislaufsystem gut sein. Sturm aus roten Trauben enthält zudem noch Resveratrol. Der aus dem Rotwein bekannte Stoff soll dabei helfen, den Cholesterinspiegel auszugleichen.

Offene Flaschen

Niemals vergessen: Einen Sturm kann niemand bändigen und deswegen sollte man auch die Flasche niemals fest verschließen, denn dann kann es zu einem stürmischen Ausbruch kommen. Da der Saft ja permanent im Gärungsprozess ist, entsteht immer mehr Kohlendioxid, das die Flasche sprengen könnte. Deswegen auch nicht vergessen: Im Auto den Sturm nicht umlegen!