Ohne Gummi ist geiler: Dildos und Vibratoren aus Holz

Schwoaga Andi

Wer Bäume mag, wird sich mit seinen Stücken lieben – Jürgen Pilz aus Ramsau am Dachstein fertigt nachhaltige Dildos und Vibratoren aus Holz. In sorgfältiger Handarbeit, versteht sich, und ohne schädliche Kunststoffe. Man kann also guten Gewissens sagen: astrein.

In einem kleinen Ort wie es die Ramsau ist, bleiben Geheimnisse selten geheim – darum hat Jürgen Pilz auch gar keines daraus gemacht, als er 2014 mit dem Dildodrechseln anfing und sich fett „Vibratoren und Dildos aus Holz“ auf die Heckscheibe seines Autos gepickt. „Das haben einige nicht so gut gefunden“, erzählt der Tischler, „aber die restlichen 95 Prozent haben die Idee gut auf aufgenommen“.

Dildos und Vibratoren aus echter Handarbeit

Was er aber schon erzählt, ist, wieso Holz geiler ist als alles andere. „Ich verwende ausschließlich Harthölzer wie Ahorn, Nuss oder Palisander und das sind im Gegensatz zu Glas einfach sehr warme Materialien – absolut gefühlsecht. Außerdem enthalten sie keine bedenklichen Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Jelly und sind dank der Versiegelung auch viel hygienischer als Silikon.“ Diese besteht bei Jürgen aus mehreren Schichten eines wasserbasierenden Lacks, der auch für Kinderspielzeug verwendet wird. Das heißt, Jürgens Spielzeuge sind speichelecht, schwermetallfrei und enthalten keine schädlichen Stoffe. Echte Naturprodukte eben.

Das Design sieht zwar aus wie aus Harry Potter geklaut, ist den Frauen in Wirklichkeit aber direkt auf den Leib gezimmert. Als Tester fungierte der Freundeskreis.

Vielleicht zieht sein Sortiment deshalb vor allem naturverbundene Kunden an. „Man merkt schon, dass sich vor allem Leute mit einem sehr bewussten Lebensstil für meine Dildos und Vibratoren aus Holz interessieren. Das liegt aber mit Sicherheit auch ein bisschen am Preis.“ Unter 70 Euro ist bei Jürgen kaum was zu haben – dafür gibt’s echte Handarbeit. Und das ist es auch, was seine Kunden wollen. Im doppelten Sinn.

Nur wenige Millimeter Holz stehen bei Jürgens Vibratoren zwischen der Frau und der Erfüllung ihrer feuchtesten Träume.

Was er außerdem im Programm hat: Plugs mit funkelnden Kristallen, die jede Kehrseite ins rechte Licht rücken, diverse Pflegeprodukte und eine Bambusgerte. „Die hatte ich aber schon vor Shades of Grey im Programm. Ich wollte auch noch mehr in diese Richtung machen, aber dafür fehlt mir einfach die Zeit.“ Mit seiner Kreativwerkstatt „Pilz“ betreibt Jürgen nämlich auch eine Mischung aus Geschäft und Werkstatt, in der er von Treibholz-Skulpturen bis hin zu Holzschüsseln allerhand Dekoratives herstellt und verkauft. Seine Dildos, Plugs und Vibratoren kann man aber auch bequem von zuhause erstehen: entweder über den Online-Shop unter www.jp-holzdildo.at oder auch auf Dildo-Partys, bei denen eine eigene Beraterin samt Spielzeug und Prosecco vorbeikommt.

Der Frage, wie oft er damit auch privat zu tun hat, weicht er lächelnd aus. Von ihm ist nur so viel zu erfahren: „Es ist schon wichtig, dass man als Unternehmer von seinem Produkt überzeugt ist.“ Das sollte fürs Erste genügen.