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Allergisch gegen Kürbis? Wie man in der Oststeiermark trotzdem überlebt

Schwoaga Andi
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Wenn Auswärtige an die Steiermark denken, dann haben sie meistens Kürbiskernöl im Kopf. Käferbohnensalat mit Kürbiskernöl, Eierspeise mit Kürbiskernöl, Vanilleeis mit Kürbiskernöl – die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Aber was machen eigentlich die Leute, die keinen Kürbis vertragen oder einfach keinen mehr sehen können? Wir haben uns in der Oststeiermark umgesehen und ein paar Alternativen zusammengesucht.

Wer glaubt, die Steiermark sei nur Kürbiskernöl, der hat wohl zu viel Pagger Buam gehört. Natürlich ist das grüne Gold nicht grundlos zu einem echten Exportschlager geworden – sein Geschmack und seine Qualität sind einfach unerreicht. Aber damit steht es nicht allein. In der Oststeiermark zum Beispiel gibt es unzählige engagierte Landwirt*innen und Lebensmittelproduzent*innen, die eine Vielfalt an Spezialitäten anbieten, die man so in kaum einer anderen Region finden kann. Wir haben hier ein paar Beispiele gesammelt, um euch zu zeigen, dass man auch ohne Kürbisliebe in der Region gut leben kann.

Das Melanie Haas still steht, kommt nicht so oft vor. Am Gschua Hof gibt's nämlich immer viel zu tun.

Alles, sonst nix: Gschua Hof

Melanie Haas kommt zwar nicht aus der Oststeiermark, hat die regionale Vielfalt aber schon intus, seit sie auf den elterlichen Gschua Hof ihres Freundes Markus nach Passail gekommen ist. Die 30-jährige BOKU-Absolventin ist Farmfluencerin, Waldpädagogin, Beraterin für Bäuerinnen und Konsumenteninformation und kümmert sich gemeinsam mit Markus und den Seniors um Almos, Juraschafe, Hühner, zwei Zwergesel, ein paar Katzen und Streuobstwiesen. Ihre Alternativen zum Kürbiskernöl: Urprodukte wie das eigene Fleisch oder Eier, aber auch Apfelchips, Apfelsaft und Sirupe. Und Christbäume hat sie auch. 

Im Gemisch ist alles für die Fisch.

Gemüse und Fisch: Ein gutes Gemisch

Aus der Vielfalt der Oststeiermark ergeben sich auch ziemlich ungewöhnliche Kombinationen – zum Beispiel Aquaponik. Aquaponik ist eine Kombination aus Fischzucht und Gemüseanbau. Beide nutzen dabei denselben Wasserkreislauf und profitieren voneinander. Die Fische liefern über ihrem Dung Nährstoffe für die Pflanzen, die Pflanzen nehmen diesen auf und reinigen so das Wasser. Daher kommen solche Anlagen nicht nur mit extrem wenig Wasser, sondern auch ohne zusätzlichen Dünger oder Antibiotika aus. Mehr Infos findest du in diesem Artikel: So fischt man Gemüse.

In der Oststeiermark gibt es gleich mehrere Betriebe, die nach diesem Prinzip steirischen Wels züchten – zum Beispiel das Gemisch in Passail oder den Hof von David Kirchsteiger in Vorau (Anlage gerade in Bau). 

Ein echter Sammler: Alois Wilfling von eva & adam

Äpfel wie aus dem Paradies: eva & adam

Bibelforscher*innen sind sich bis heute nicht einig, ob die verbotene Frucht im Garten Eden ein Apfel war. Für Alois Wilfling und Stefanie Schuster ist die Frage eher: Welche Sorte? Die beiden vertreiben mit eva & adam seltene Apfelsorten von alten Streuobstwiesen und haben sogar eine Apfelraritätensammlung im Angebot, um sich durch die Vielfalt der Region zu kosten: vom Ananasrenette bis zur doppelten Phillippsbirne (ja, das ist auch ein Apfel), ist da alles dabei. Und nur so zum Vergleich: Allein in der Steiermark hat es früher rund 2000 verschiedene Apfelsorten gegeben. Über 600 davon hat eva & adam schon (wieder-) entdeckt.

Das einzige, was es in der Oststeiermark nicht gibt: Ein Apfel, der aussieht, wie ein Kürbis.

Oststeirische Vielosophie

Von der Rinderhaltung über den Acker- und Obstbau bis hin zu Geflügel- oder Schweinezucht, kaum eine Region in Österreich ist so vielfältig wie die Oststeiermark. Tausende spezialisierte Betriebe versorgen die Einheimischen – und in vielen Fällen sogar ganz Österreich – mit erstklassigen Produkten. So befinden sich beispielsweise über 55 Prozent der landesweiten Apfelbaum-Plantagen und ein Drittel aller Zwetschkenbäume in der Oststeiermark.

 Mehr Infos zur regionalen Vielfalt und dem Leben in der Oststeiermark gibt’s hier.