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Stallburschen 2.0: Wer macht dir den Hof?

Fritsch Mathias

Die nächste Revolution in der Landwirtschaft ist bereits seit einiger Zeit angekommen: Viele Betriebe nutzen Automatisierung, um ihre Arbeitsbelastung zu reduzieren und höhere Erträge zu erwirtschaften. Wir zeigen dir heute, welche Technologien es bereits in die heimischen Höfe geschafft haben:

Auf Autopilot

Bei Tesla ist es eine absolute Innovation, bei Traktoren mit RTK-gestützten Lenksystemen und Isobus schon eher Tradition. Die Maschine zieht ihre Bahnen am Feld, die Landwirt*innen können sich voll auf die richtigen Einstellungen konzentrieren.

Auch in der Milchwirtschaft sind automatisierte Melksysteme bereits treue Begleiter. Mit ihnen können managen die Kühe das Melken quasi in Eigenregie. Aber auch automatische Fütterungssysteme (AFS) gewinnen auch immer mehr an Bedeutung. Was früher unter hohem Arbeitseinsatz erledigt werden musste, kann heute mit der Hilfe von Fütterungsrobotern weitgehend automatisiert ablaufen.

Gut gefüttert

In diesen Fütterungsrobotern werden zunächst die verschiedenen Futterkomponenten (Heu, Grassilage, Kraft- oder Mineralfutter) nach dem gewünschten Rezept zusammengemischt. Danach legt der Roboter den Kühen die Futtermischung mehrmals täglich vor. Dabei kann er das Futter auch leistungsgerecht an die einzelnen Tiergruppen verteilen.

Neue Roboter kommen zudem ohne Schienen aus – sie orientieren sich beispielsweise mit der Hilfe von kleinen Magneten, die in regelmäßigen Abständen auf dem Boden platziert werden, um die gewünschte Strecke zu befahren.

Ein runder Roboter schiebt die Futtersilage in Richtung Kühe

Schaut aus wie in Star Wars, gibt's aber auch in unserer Galaxis: Robotisierte Futterschieber

Neben der Futtermischung und der Vorlage kann auch der regelmäßige Anschub des Futters automatisiert werden. Dieser Schritt würde in der täglichen Hofarbeit sonst viel Handarbeit erfordern und verspricht den Landwirtinnen und Landwirten daher große Arbeitserleichterungen.

Trotz der ausgeklügelten Technik braucht es aber weiterhin das wachsame Auge und die langjährige Erfahrung der Landwirt*innen, um die korrekten Abläufe zu überwachen und zu warten.

Doch die automatisierten technischen Systeme erleichtern die schwere körperliche Arbeit enorm. Insbesondere bei Tätigkeiten, die täglich erledigt werden müssen, können automatisierte Roboter ihr wahres Potenzial ausspielen: selbst eine kleine Zeitersparnis von einer halben Stunde jeden Tag bringt auf das ganze Jahr gesehen enorme Erleichterungen.

Maiszünsler in Maiskolben

Mais, Mais, Baby: Der Maiszünsler will nix anderes.

Game of Drones: Maiszünsler-Bekämpfung

Maisbauern kennen und fürchten ihn: der Maiszünsler ist für massive Schäden am Mais verantwortlich. Die Raupen dieses Kleinschmetterlings vernichten nach Schätzungen weltweit rund vier Prozent der jährlichen Maisernte. Zur Bekämpfung haben sich Schlupfwespen bewährt, ein natürlicher Feind des Maiszünslers.

Schlupfwespen fressen die Eier des Maiszünslers – also das perfekte biologische Gegenmittel. In den Betrieben fehlen jedoch oftmals die Fachkräfte, denn die Ausbringung der Schlupfwespen erfordert Handarbeit und ist dementsprechend aufwendig und zeitintensiv.

In der Praxis hat sich daher eine effiziente technologische Lösung bewährt: GPS-gesteuerte Drohnen.

Drohne über Maisfeld

Drohnen gewinnen zunehmend an Bedeutung, nicht nur am Maisfeld

Die Drohnen werden mit Kugeln ausgestattet, die jeweils über 1.000 Schlupfwespenlarven enthalten, und überfliegen damit das Maisfeld. Im regelmäßigen Abstand von 7-10 Metern wird von der Drohne jeweils eine Kugel abgeworfen, aus der nach der Zeit die Tiere ins Freie schlüpfen und sich mit ihrer Lieblingsspeise den Bauch vollschlagen: nämlich Eier des Maiszünslers.

Der Vorteil: der Überflug mit der Drohne dauert nur wenige Minuten, Landwirte sparen damit Zeit, Arbeitskräfte und Betriebsmittel und müssen für die Schädlingsbekämpfung auch nicht selbst auf das Feld hinaus. Die RWA Raiffeisen Ware Austria bietet dazu ein eigenes Drohnenservice an.